Welche Kennzahlen sind im Schadenmanagement relevant?
Wichtige KPIs: Schadenquote, Schadenfrequenz, Ø Reparaturkosten, Ausfalltage, Bearbeitungsdauer und Kosten pro Kilometer.
Ausführliche Erklärung
Im professionellen Fuhrparkmanagement steuern KPIs Risiken, Kosten und Verhandlungen mit Versicherern. Regelmäßige Auswertungen zeigen, wo Schulungen, Wartung oder Prozessoptimierung nötig sind.
Die wichtigsten KPIs im Überblick
Schadenquote (Loss Ratio)
Ziel: < 70 %Verhandlung
Definition: Schadenkosten ÷ gezahlte Versicherungsprämie × 100. Maßzahl für Kosten-/Beitragsverhältnis und Basis für Rabatte.
Schadenfrequenz
/100.000 km/Fzg·Jahr
Wie oft treten Schäden auf? Senkung durch Fahrertraining, Telematik und Wartung.
Ø Reparaturkosten je Schaden
Kostenintensität
Summe aller Reparaturkosten ÷ Anzahl Schadenfälle. Zeigt Schwere und Kostentreiber.
Bearbeitungsdauer
Ziel: < 10 TageEnd-to-End
Zeit von Schadenmeldung bis Regulierung. Kürzere Zeiten erhöhen Verfügbarkeit und senken Folgekosten.
Kosten pro km / Fahrzeug
StandortvergleichBudget
Gesamte Schadenkosten ÷ gefahrene Kilometer bzw. Fahrzeuganzahl. Vergleich zwischen Standorten/Fahrzeuggruppen.
Erweiterte Kennzahlen
- Anteil technikbedingter vs. fahrerbedingter Schäden
- Quote unverschuldeter Schäden (für Regress)
- Quote automatisiert gemeldeter Schäden (digitales Schadenmanagement)
- Wiederholschäden pro Fahrzeug (Wartungs-/Fahrerprobleme)
- Trends nach Wochentag, Uhrzeit, Region, Wetter
KPIs praktisch nutzen
- Monatliche Reports für Management & Versicherer (Export aus Schadenmanagement-Software).
- Benchmarking zwischen Standorten/Abteilungen.
- Zielvereinbarungen, z. B. Schadenquote −10 % p. a.
- Prävention: Schulungen, Routenanpassung, Fahrzeugwechsel anhand Kennzahlen.
Praxisbeispiel
Ein Logistiker (80 Fahrzeuge) führt digitales KPI-Reporting ein:
- Telematik zeigt gehäuft starkes Bremsen in bestimmten Stadtgebieten.
- Schulungen & Routenanpassung senken die Schadenfrequenz.
- Werkstattverträge mit garantierten Reparaturzeiten reduzieren Ausfalltage.
Ergebnis in 12 Monaten: Schadenquote 85 % → 60 %, Ø Reparaturkosten −25 %, Prämie −12 % (Neuverhandlung).
Häufige Missverständnisse
- „Nur große Schäden zählen“: Viele Bagatellschäden summieren sich.
- „Telematik lohnt sich nur für Großflotten“: Auch kleine Flotten profitieren.
- „Einmalige Auswertungen reichen“: KPIs müssen kontinuierlich überwacht werden.
Für Profis
- Predictive Analytics zur Früherkennung von Mustern/Risiken.
- Live-Dashboards & Alerts für Echtzeitentscheidungen.
- Budget-Integration: KPIs steuern Jahresplanung & Rückstellungen.
Sonderfälle
- Elektroflotten: Batteriegesundheit, Ladezyklen als Zusatz-KPIs.
- Internationale Flotten: Ländervergleich inkl. rechtlicher Rahmenbedingungen.
- Saisonflotten: Saisonale Trendanalyse (z. B. Winterunfälle).
Häufig gestellte Fragen
Welche Rolle spielt die Schadenquote bei Versicherungsverhandlungen?
Eine niedrige Schadenquote senkt langfristig die Prämien.
Erklärung
Versicherer bewerten Risiko maßgeblich über die Quote. Saubere Statistik = bessere Rabatte. Mehr zur Senkung: Schadenquote senken.
Wie oft sollte man KPIs auswerten?
Mindestens monatlich, bei großen Flotten wöchentlich.
Erklärung
Regelmäßiges Monitoring erkennt Trends früh und verhindert Kostenexplosionen. Tools: Schadenmanagement-Software.
Welche KPIs helfen, Flottenschäden zu senken?
Schadenquote, Reparaturdauer, Ausfalltage, Kosten pro Kilometer.
Erklärung
Sie identifizieren Kostentreiber und priorisieren Maßnahmen wie Fahrerschulungen oder Werkstattsteuerung.
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Stand: 19.09.2025. Richtlinien können sich ändern. Keine Rechtsberatung.