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Arbeitssicherheit

Fachkraft für Arbeitssicherheit: 7 Aufgaben & Pflichten

Published By

Ketty Gomez
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Arbeitssicherheit

Kategorie: Arbeitssicherheit & Compliance · Aktualisiert: 4. November 2025

Fachkraft für Arbeitssicherheit: 7 Aufgaben & Pflichten

Fachkräfte für Arbeitssicherheit stehen für Verantwortung, Struktur und Schutz. Sicherheit passiert nie zufällig – sie ist das Ergebnis gelebter Prävention, klarer Prozesse und konsequenter Zuständigkeiten. In jedem Unternehmen sorgt die Sifa (Sicherheitsfachkraft) dafür, dass Arbeitsschutz nicht nur formal erfüllt, sondern praktisch umgesetzt wird. Gerade in technischen Bereichen und im Fuhrparkmanagement kann ein einziger Fehler teure Ausfälle verursachen. Vorausschauender Arbeitsschutz ist immer günstiger – wirtschaftlich und menschlich.

1. Einführung: Warum Fachkräfte für Arbeitssicherheit unverzichtbar sind

Sicherheit ist eine Führungs- und Organisationsleistung. Die Sifa übersetzt gesetzliche Anforderungen in betriebliche Praxis, priorisiert Risiken, moderiert zwischen Bereichen und etabliert Routinen, die wirken: Begehungen, Unterweisungen, Prüfpläne, Berichtswesen. Ergebnis: weniger Unfälle, geringere Ausfallzeiten, planbarer Betrieb – und eine Kultur, die Qualität und Verantwortung verbindet.

„Gute Arbeitssicherheit ist sichtbar: in klaren Wegen, ruhigen Abläufen und Teams, die aufmerksam handeln.“
– Carvion Praxisleitfaden

2. Rechtliche Grundlagen und gesetzlicher Auftrag

Das Fundament bildet das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG). Arbeitgeber müssen ab dem ersten Beschäftigten eine Fachkraft bestellen. Wichtige Eckpfeiler:

  • § 5 ASiG: Aufgaben der Sifa (Beratung, Begehungen, Unterweisungen, Prüfung von Arbeitsmitteln, Unfallanalyse)
  • DGUV Vorschrift 2: Betreuungsmodelle & Einsatzzeiten je Gefährdungsgruppe
  • § 3 ArbSchG: Grundpflichten des Arbeitgebers (Organisation, Mittel, Kontrolle)

Die Sifa ist Beratungs- und Präventionspartnerin – keine „Polizei“. Ziel ist ein präventiver statt reaktiver Arbeitsschutz.

3. Bestellung und organisatorischer Rahmen

Die Bestellung erfolgt schriftlich und definiert Zuständigkeiten, Befugnisse, Vertretung und Berichtsketten. Geeignet sind Personen mit technischer/naturwissenschaftlicher Ausbildung und sicherheitstechnischer Fachkunde (Sifa-Lehrgang). Möglich sind interne oder externe Lösungen; viele KMU wählen externe Sifas wegen Flexibilität und Kostenklarheit.

Tipp: Externe Sifa lohnt sich bei saisonalen Spitzen, mehreren Standorten oder Spezialthemen. Mehr unter Fuhrparkverwaltung.

4. Die 7 zentralen Aufgaben und Pflichten

4.1 Gefährdungsbeurteilung und Risikoanalyse

Kernaufgabe nach ArbSchG: Gefährdungen systematisch identifizieren, bewerten, Maßnahmen festlegen, Wirksamkeit prüfen. Themen: mechanische/elektrische Risiken, Gefahrstoffe, Lärm, Ergonomie, Verkehrssicherheit auf dem Betriebshof, psychische Belastungen. Ergebnis ist eine lebendige Dokumentation mit Verantwortlichkeiten, Fristen und Indikatoren.

4.2 Sicherheitstechnische Kontrollen und Prüfungen

Die Sifa initiiert/koordiniert regelmäßige Prüfungen von Maschinen, Fahrzeugen, Regalen, Hebezeugen, ortsveränderlichen elektrischen Geräten etc., prüft PSA-Freigaben und begleitet externe Prüforganisationen (z. B. TÜV, BG). Ziel: Sicherer Soll-Zustand und belegbare Nachweise.

4.3 Betriebsbegehungen und Inspektionen

Begehungen erzeugen Realitätskontakt: Fluchtwege, Beleuchtung, Verkehrswege, Ordnung/Sauberkeit, Kennzeichnungen, Verhalten. Jede Begehung mündet in einen Maßnahmenbericht (Priorität, Verantwortliche, Termin, Foto-Doku) – so wird Sicherheit kontinuierlicher Prozess statt Einzeltermin.

4.4 Auswahl und Erprobung von Arbeitsmitteln & PSA

Vor Beschaffung bewertet die Sifa Risiken, Normen und Eignung. Bei PSA (Schutzbrillen, Handschuhe, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe) gilt: Schutzwirkung + Akzeptanz. Nur bequeme, passende Ausrüstung wird konsequent getragen.

4.5 Unterweisungen und Schulungen

Sifa plant, erstellt und führt Unterweisungen durch (Ladungssicherung, Gefahrstoffe, Erste Hilfe, ergonomisches Arbeiten, Verkehrsregeln auf dem Hof). Bewährt: kurze, praxisnahe Module mit Fallbeispielen und Checks (Sign-off, Quiz). Dokumentation ist Pflicht.

4.6 Unfalluntersuchungen und Präventionsmaßnahmen

Passiert etwas, analysiert die Sifa Ursachen (Mensch/Technik/Organisation), leitet Maßnahmen ab (technisch, organisatorisch, personenbezogen) und prüft die Umsetzung. Fokus: Lernen statt Schuld.

4.7 Beratung, Dokumentation und Berichtspflicht

Die Sifa berät Führungskräfte, Betriebsrat, HSE und Geschäftsleitung; sie pflegt Dokumente (GBU, Betriebsanweisungen, Unterweisungsnachweise, Prüfpläne), berichtet Kennzahlen (Unfallquote, IF-Werte, Maßnahmenstatus) und bereitet Audits vor. Transparenz schafft Rechtssicherheit.

5. Interne vs. externe Fachkraft – Unterschiede und Einsatzzeiten

AspektInterne SifaExterne Sifa
Know-howBetriebswissen, Nähe zu TeamsBreites Branchenwissen, frischer Blick
FlexibilitätStetig verfügbarBedarfsorientiert skalierbar
KostenFixkosten (Stelle/Weiterbildung)Planbare Honorare je Einsatzzeit
Einsatzzeitennach DGUV V2, intern abbildennach DGUV V2 vertraglich geregelt

Die DGUV Vorschrift 2 liefert Berechnungsgrundlagen für Betreuungszeiten je Gefährdungsgruppe und Mitarbeiterzahl.

6. Fachkraft für Arbeitssicherheit vs. Sicherheitsbeauftragter

  • Pflicht: Sifa gesetzlich vorgeschrieben (§ 5 ASiG); Sicherheitsbeauftragter freiwillig nach DGUV-Prinzipien.
  • Funktion: Sifa berät/analysiert/organisiert; Sicherheitsbeauftragter beobachtet Abläufe und meldet Risiken im Alltag.
  • Qualifikation: Sifa mit technischer Ausbildung + Sifa-Fachkunde; Sicherheitsbeauftragter ohne formale Pflicht, aber geschult.
  • Rolle: Sifa berät Leitung, kann intern/extern sein; Sicherheitsbeauftragter ist Teil der Belegschaft (peer-to-peer).

Kurz: Die Sifa liefert Struktur und Fachwissen; der Sicherheitsbeauftragte macht Sicherheit im Alltag sichtbar. Gemeinsam tragen sie die Sicherheitskultur.

7. Praxistipps und Best Practices für Unternehmen

Schnell wirksam:
  • GBU aktuell halten: Neue Tätigkeiten = neue Risiken → sofort nachziehen.
  • Unterweisungen lebendig: Micro-Learnings, Praxisfälle, kurze Checks.
  • Dokumentation digital: Prüfpläne, Nachweise, Eskalationen zentral bündeln.
  • Kommunikation fördern: Safety Moments, niedrigschwellige Meldesysteme.
  • Externe Expertise: Bei Spezialthemen (z. B. Gefahrstoffe, Verkehrsflächen) hinzuziehen.

Mehr zur Prozessgestaltung in der Carvion Fuhrparkverwaltung.

8. Fazit und Schlusswort

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist weit mehr als eine Pflichtstelle: Sie ist strategische Partnerin, die Sicherheit, Effizienz und Kultur verbindet. Wer Arbeitsschutz ganzheitlich denkt, spart Kosten, erhöht Motivation und reduziert Ausfälle.

  • Pflicht ab erstem Beschäftigten (ASiG § 5)
  • 7 Aufgabenbereiche von GBU bis Bericht
  • DGUV V2 regelt Einsatzzeiten
  • Prävention schafft Rechtssicherheit und Produktivität
Jetzt Sifa-Betreuung mit Carvion planen

9. Häufige Fragen (FAQ)

1) Was macht eine Fachkraft für Arbeitssicherheit?
Sie berät den Arbeitgeber, bewertet Risiken, organisiert Begehungen/Prüfungen, plant Unterweisungen, analysiert Unfälle und dokumentiert Maßnahmen gemäß ASiG/DGUV.

2) Ab wann ist eine Sifa vorgeschrieben?
Ab dem ersten Beschäftigten; der Betreuungsumfang richtet sich nach Branche, Größe und Gefährdungsgruppe (DGUV V2).

3) Welche Aufgaben zählen zum Kern?
Gefährdungsbeurteilung, sicherheitstechnische Prüfungen, Betriebsbegehungen, PSA-Management, Unterweisungen, Unfallanalyse, Berichtswesen.

4) Welche Qualifikation braucht eine Sifa?
Technische/naturwissenschaftliche Ausbildung plus sicherheitstechnische Fachkunde (Sifa-Lehrgang) und Fortbildungen.

5) Unterschied Sifa vs. Sicherheitsbeauftragter?
Sifa ist gesetzlich verpflichtend und beratend/organisatorisch tätig; Sicherheitsbeauftragter ist freiwillig, beobachtet und meldet im Alltag.

6) Wie oft müssen Unterweisungen stattfinden?
Mindestens jährlich bzw. anlassbezogen (neue Tätigkeiten/Maschinen, Vorfälle). Inhalte und Teilnahme werden dokumentiert.

7) Was kostet Sifa-Betreuung?
Abhängig von Größe/Gefährdung: mehrere Hundert bis Tausend Euro jährlich – extern meist als Pauschale/Zeitenmodell kalkuliert.

8) Wer kontrolliert die Umsetzung?
Berufsgenossenschaften und Aufsichtsbehörden; intern überwachen Leitung/HSE die Einhaltung, Nachweise und Wirksamkeit.

Über die Autorin

Ketty Gomez ist Fachautorin für Arbeitssicherheit und Flottenmanagement bei Carvion. Sie schreibt praxisnahe Beiträge über Prävention, Sicherheitskultur und optimierte Fuhrparkprozesse. Mit langjähriger Erfahrung in Betriebsorganisation und Arbeitsschutz erklärt sie komplexe Themen verständlich und umsetzbar.

Kontakt: carvion.de/kontakt

Hinweis: Keine Rechts- oder Steuerberatung. Alle Angaben ohne Gewähr. Stand: 4. November 2025.

Externe Quelle: Wikipedia – Flottenmanagement

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